OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Seit ihrer Gründung im Jahre 2004 hat die ALBA immer großes Gewicht auf die Sozialarbeit gelegt Photo: Alberto Borrego

Dies war kein Aufruf zu mehr Waffenhilfe für den Krieg in der Ukraine. Auch nicht, um Verbündete zu suchen, die sich den Sanktionen gegen Russland anschließen. Der ALBA-Gipfel, der am vergangenen Freitag in Havanna stattfand, war ein Treffen, bei dem es um Einheit, Solidarität und das Engagement für die Völker bei der Suche nach Formeln zur Überwindung der Pandemie und der von den USA und Europa gegen einige unserer Länder verhängten Zwangsmaßnahmen ging.

Wenn man die Vereinbarungen aller ALBA-Gipfel seit ihrer Gründung im Dezember 2004 bis heute betrachtet, haben die Staats- und Regierungschefs Lateinamerikas und der Karibik auf keinem einzigen Gipfel auch nur eine Minute damit verbracht, Kriege vorzuschlagen oder Sanktionen zu verhängen, und auf allen Gipfeltreffen standen die Werte der Einheit und Solidarität im Vordergrund der Debatte.

Wenn wir uns dagegen ansehen, was auf einigen Gipfeltreffen der Europäischen Union oder auf den von den Vereinigten Staaten gesponserten, seien es solche in Amerika oder auf der anderen Seite des Meeres, besprochen wurde, so konzentrierte sich die Debatte auf die materielle Unterstützung der von Washington und der NATO geführten Kriege oder auf die immer mehr in Mode kommende Anwendung von Sanktionen gegen diejenigen, die das Diktat des Weißen Hauses nicht akzeptieren.

Wie es in den konzeptionellen Dokumenten heißt, „ist die Bolivarische Allianz für die Völker Unseres Amerikas – Handelsvertrag der Völker (ALBA-TCP) eine historische und beispiellose Plattform für die Integration Lateinamerikas und der Karibik, die den Schwerpunkt auf die soziale Dimension legt und den Menschen als Grundlage und Mittelpunkt der Integration betrachtet, die auf Solidarität, Komplementarität, Gerechtigkeit und Zusammenarbeit beruht und die Kapazitäten und Stärken der ihr angehörenden Länder vereint".

Die Vision zweier historischer Führungspersönlichkeiten, Fidel Castro und Hugo Chávez, wurde zur Grundlage dieses Bündnisses.

In einer seiner Reflexionen schrieb Fidel am 19. Oktober 2009:

„Die von der Bolivarischen Republik Venezuela und Kuba gegründete ALBA, die sich an den Ideen von Bolívar und Martí orientiert, ist ein präzedenzloses Beispiel für revolutionäre Solidarität und hat gezeigt, wie viel getan werden kann.“

Erinnern wir uns auch daran, dass ALBA diese menschliche Solidarität in konkreten Aspekten wie der medizinischen und der bildungsorientierten Zusammenarbeit gesät hat, indem es Räume wie die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften in der Lateinamerikanischen Schule für Medizin (ELAM) geschaffen hat; die Operation „Milagros“, die Hunderttausenden von Menschen aus den ärmsten Schichten unserer Völker das Augenlicht wiedergegeben hat, und das Programm „Yo sí puedo“, mit dem es gelang, Millionen von Menschen das Lesen und Schreiben beizubringen.

ALBA sanktioniert nicht, sondern bietet Solidarität an. Sie bietet nicht an, was sie übrig hat, sondern teilt, was sie hat. Daher kann ihre Philosophie als die humanste angesehen werden, ist sie doch denen diametral entgegengesetzt, die Hass und Egoismus als Werkzeuge benutzen, um neokoloniale Existenzformen durchzusetzen, deren Grundlage ein krankes und dekadentes System wie der gegenwärtige Neoliberalismus ist.

Unsere lateinamerikanischen und karibischen Länder sollten sich in schwierigen Zeiten wie den heutigen die Überlegungen Fidels zueigen machen, als er fragte: „Was ist das Schicksal der balkanisierten Länder unseres Amerikas? Welchen Platz werden sie wohl im 21. Jahrhundert einnehmen? Welchen Platz werden sie einnehmen, welche Rolle werden sie spielen, wenn sie sich nicht vereinigen, wenn sie sich nicht integrieren?

Um diese Schulden zu tilgen, müssen wir uns zusammenschließen, um die neue internationale Wirtschaftsordnung zu erobern, müssen wir uns zusammenschließen, um die Integration zu erreichen."