
In dieser Welt kann sich kein Volk allein retten, und Bedrohungen für eines unserer Völker sind Bedrohungen für uns und andere Völker“, sagte Miguel Díaz-Canel Bermúdez, Erster Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsident der Republik, am Ende des ersten Tages des Dritten Internationalen Treffens für theoretische Veröffentlichungen Linker Parteien und Bewegungen.
Díaz-Canel forderte von den linken Kräften weltweit Antworten darauf, „wie wir Bewusstsein mobilisieren, wie wir nicht nur informieren, sondern wie wir eine strategische politische Kommunikation betreiben, die einfühlsam ist, die Menschen anspricht, Konsens schafft, Bewusstsein sät und uns aus dem Alltag heraus mobilisiert.“

So, erklärte er, werde ideologische Souveränität erreicht; so könnten wir angesichts der Kolonialisierung Denkanstöße geben. Dabei sei „internationale Solidarität von großer Bedeutung, wie wir uns integrieren, wie wir uns miteinander verbinden, denn Souveränität in einer Welt wie dieser ist nicht nur territorial, sondern auch symbolisch, kulturell und spirituell. Wir alle müssen uns verteidigen und im Kampf gegen den globalen Kapitalismus zusammenschließen.“
Dabei ging er auf die Grundsatzrede „Informations- und Medienmanipulation: Die Linke vor den Herausforderungen der künstlichen Quanten-Superintelligenz“ des französisch-spanischen Professors und Journalisten Ignacio Ramonet ein.
Der Professor hatte die Risiken und Bedrohungen der neuen wissenschaftlichen und technologischen Revolution, der Quantenrevolution analysiert, sowie die Chancen, die sie progressiven Kräften in einer historischen Periode bietet, in der wir „einen einschüchternden internationalen geopolitischen Moment“ erleben.
Was gerade passiert, so sagte er, sei ein großer technologischer Umbruch, der sogar das aktuelle Kommunikationsmodell zerstöre..
Heute, so fasste der französisch-spanische Autor zusammen, leben wir in einer Zeit großer Veränderungen, und wir, die Kräfte der Linken, müssen bereit sein, uns ihnen zu stellen und für unsere Freiheit zu kämpfen.
KI, DAS GUTE UND DAS SCHLECHTE
Die Ausführungen von Professor Ignacio Ramonet boten einen Überblick und warnten vor den Veränderungen, die künstliche Intelligenz in kurzer Zeit bewirkt hat, sowie vor den Risiken, die mit der fortschreitenden Anwendung der Konzepte der Quantenmechanik, des Quantencomputings und der künstlichen Quantensuperintelligenz verbunden sind.
Künstliche Intelligenz, fügte er hinzu, werfe alle möglichen Probleme auf, vom Arbeitsmarkt, einschließlich der Marginalisierung der Mittelschicht im Kapitalismus, bis hin zu einem hohen Risiko von Fehlinformationen und Manipulation.
KI, erklärte er, werde unsere Lebens-, Denk- und Handlungsweise radikal verändern, und die Kräfte der globalen Linken müssten sich den Bedrohungen, aber auch den Vorteilen dieser Technologien stellen.
In dieser Hinsicht, sagte er, sollten wir dem Beispiel des Comandante en JefeFidel Castro Ruz folgen, der sich schon sehr früh in der Revolution für die Entwicklung der Computertechnik und ihre Aneignung durch das kubanische Volk einsetzte, angefangen mit der Konstruktion von Computern in den 1970er Jahren über die Gründung der Jugend-Computerclubs bis hin zur Eröffnung der Universität für Informatik.
EIN ZUTIEFST REVOLUTIONÄRER RAUM
Ignacio Ramonets Grundsatzrede hat unsere Gedanken, Gefühle, Verpflichtungen, Verantwortungen und Visionen bewegt, mit denen wir uns von der Linken aus den enormen Herausforderungen und Risiken der heutigen Welt stellen müssen.
Díaz-Canel führte dies gegenüber den Teilnehmern aus und bekrüftigte, dass Kuba, die Kommunistische Partei Kubas, diesen Austausch jedes Jahr fortsetzen wird.
Ich glaube“, fuhr er fort, „dass wir in diesem Austausch eine ganzheitliche Debatte der Linken zu all den Themen führen können, mit denen wir heute konfrontiert sind, denn dies ist nicht nur ein akademischer Raum, sondern auch ein politischer, ethischer und vor allem zutiefst revolutionärer Raum, der sich dem sozialistischen Aufbau und dem Wunsch verschrieben hat, die Welt, in der wir leben, zu verändern.
Die Kräfte der Linken“, so Díaz-Canel weiter, „brauchen heute eine systematische Debatte, und wir müssen diese auch gestalten, um von der Reflexion zu Aktionen zu gelangen, die uns stärker miteinander verbinden, um auch Lösungen in Projekten, Programmen und zur Verteidigung der von uns diskutierten Themen zu finden.
„Heute ist die Veröffentlichung linker, sozialistischer Ideen in dieser Welt der Unsicherheit (...) ein Akt des Widerstands. Und wenn wir dies auf die Vision des Widerstands anwenden, die wir in Kuba während der vielen Jahre der völkermörderischen Blockade, die sich nun verschärft hat, haben, möchte ich hinzufügen, dass es ein Akt des kreativen Widerstands ist, denn es geht nicht um Widerstand, sondern darum, wie wir uns durch Widerstand weiterentwickeln, wie wir uns über diese gesamte Struktur der Kolonisierung und der Hegemonie erheben, die sie uns aufzwingen wollen.“
Díaz-Canel betonte, dass diese Veranstaltung Teil der Aktivitäten zum 100. Jahrestag des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz sei, denn – so erklärte er – „wir müssen Fidel auch in diese Zeit bringen, wir müssen Antworten auf die Probleme dieser Zeit in diesem Erbe des kreativen, auf Martí beruhenden, marxistischen, leninistischen, revolutionären Denkens Fidels finden.
Fidel war derjenige, der uns dazu aufrief, an die Möglichkeit einer besseren Welt zu glauben, derjenige, der uns lehrte, dass man Ideen nicht speichern, sondern vervielfältigen soll.“ Dieses Treffen sei ein Schützengraben der Ideen, in dem wir alle kämpfen, sagte er.
Der kubanische Präsident hob die Beteiligung linker Parteien und Bewegungen in kapitalistischen Gesellschaften sowie in Ländern hervor, die den Sozialismus aufbauen.
Er erklärte: „Es geht nicht darum, sich gegen Technologie zu stellen, noch um die Entwicklung von Wissenschaft oder Innovation.“
„Die Vision, die wir als Linke angesichts dieser Technologien einnehmen müssen, ist, wie wir sie emanzipatorisch nutzen können.“
PROTAGONISTEN IM KAMPF UM DIE WAHRHEIT
Der Präsident bekräftigte, wie wichtig es angesichts der Herausforderungen, vor denen die Welt heute steht, sei, diese Treffen systematisch abzuhalten. Ihre Bedeutung liege darin, dass diese Publikationen angesichts von Desinformation und Medienmanipulation zu den Protagonisten im Kampf um die Wahrheit gehören.
Deshalb glaube er, dass „wir als linke Publikationen eine echte historische Verantwortung in diesem Kampf um die Wahrheit tragen. Und wir müssen unsere Bürger mit Medienkompetenz und kritischem Denken ausstatten, damit sie diese Manipulation entlarven und im revolutionären Wort ein Werkzeug der Befreiung erkennen können.“
„Heute heißt Denken kämpfen, Publizieren Widerstand leisten und Kommunizieren befreien, und wir alle müssen uns diesem Kampf verschreiben“, betonte der Staatschef und rief dazu auf, die Wahrheit über Palästina, Venezuela und Kuba, die Opfer einer grausamen imperialistischen Kampagne sind, weiterhin zu verteidigen und zu verbreiten.
FÜR EIN INTERNATIONALES NETZWERK LINKER PUBLIKATIONEN
Nachdem er die Teilnehmer gebeten hatte, alle diskutierten Themen in einer kohärenten und systematischen politischen Kommunikationsstrategie zu definieren, lud er sie ein, „ein internationales Netzwerk kritischer und souveräner Publikationen zu schaffen und dabei die Dringlichkeit koordinierter Bemühungen gegen die ideologische Offensive des Imperialismus zu berücksichtigen“
„Dies soll“, so schlug er vor, „ein Projekt mit dem Ziel sein, ein internationales Netzwerk theoretischer Publikationen zu konsolidieren, das sich für sozialen Wandel, ideologische Souveränität und die Einheit der Völker des Südens einsetzt.“
„Es soll“, so seine Vision, „eine Stimme sein, ein Netzwerk, das alle Print- und digitalen Medien und das gesamte System linker theoretischer Publikationen artikuliert, den Wissensaustausch fördert und die Produktion emanzipatorischen Denkens aus einer antiimperialistischen, sozialistischen Perspektive stärkt, die auch für die unterschiedlichen Regionen der Welt geeignet ist.“
„Ein Projekt, das es ermöglicht, linke theoretische Medien in Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa zu vernetzen und zu artikulieren. E soll thematische Kopublikationen zu strategischen Fragen, politischer Kommunikation, kultureller Souveränität, populärem Feminismus, kritischer Ökologie, Klassenkampf und anderen Themen fördern, damit wir eine mehrsprachige kollaborative digitale Plattform mit freiem Zugang zu theoretischen Inhalten, Forschungs- und Schulungsmaterialien schaffen können. Es soll, so ügte er hinzu, „Redaktionstreffen, Seminare und Trainingsworkshops für junge Kommunikatoren und Denker fördern und Mechanismen für redaktionelle Zusammenarbeit, Übersetzung und Verbreitung zwischen verbündeten Medien etablierten und gemeinsame politische Kommunikationsstrategien angesichts imperialistischer Medienoffensiven gegen eines unserer Länder koordinieren. Es darf nicht nur ein redaktionelles Projekt sein“, fasste der kubanische Präsident zusammen, „sondern es muss ein politisches Instrument, ein Bekenntnis zur ideologischen Einheit, zur Sichtbarkeit unserer Kämpfe, zur Ausbildung neuer Generationen revolutionärer Kommunikatoren werden. Und ich lade Sie alle dazu ein.“








