OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Photo: Pastor Batista

Ein mit Köstlichkeiten beladener Tisch mag am 27. Juni 2002 beim Frühstück wegen Inappetenz und Migräne unangetastet geblieben sein. So muss es George Walker Bush im Weißen Haus ergangen sein, als er mit der Nachricht aufwachte, was das kubanische Volk am Vortag in seiner Verfassung verkündet hatte: "Kuba wird niemals zum Kapitalismus zurückkehren".
Zu einer solchen Kühnheit sollte man sich in der absurden Logik eines US-Präsidenten nicht hinreißen lassen. Vor allem nicht in einer Zeit der Repressalien, in der die Bomben ihre Macht zeigten, um Dörfer und Städte in Kabul, Kandahar und anderen afghanischen Städten zu zerstören. Dies war ein Vorspiel zu dem, was wie bereits angekündigt, im Irak und überall sonst auf der Welt geschehen würde, wo das Imperium "Nein" und jemand ihm widersprach.
Es stimmt, dass das revolutionäre Kuba, das Kuba Fidels, das Kuba seines Volkes, mehr als 40 Jahre ohne ausländische Vormundschaft verbracht hatte und entschlossen war, alles zu tun, um seine Errungenschaften zu erhalten. Aber es stimmt auch, dass die Situation beispiellos war, da es kein sozialistisches Lager und auch keine Sowjetunion mehr gab.
Eine Mischung aus Arroganz und einer gehörigen Portion Unterschätzung made in USA, gepaart mit dieser Realität, genügten, dass sich ein ahnungsloser Bush, um sich mit kubanisch-amerikanischen Gangstern aus Miami – seinen Cumbilas – zu umgeben und rüde  Hetztiraden gegen unser Land zu führen.
Von einer Minderheit an Wählerstimmen zum Präsidenten seines Landes "gewählt",  - in der us-amerikanischen "Demokratie" – waren ihm die vier Jahrzehnte eines Kubas entgangen, das nur einen Herren hat: sein Volk. Daraufhin sah sich Bush befugt, "freie und faire Wahlen" (im Stil seiner eigenen) zu fordern.
Und er ging in seinen Forderungen noch weiter. Ignorant forderte er "Marktreformen; dann", so sagte er, "werde ich mit dem US-Kongress zusammenarbeiten, um das Handels- und Reiseverbot zwischen unseren beiden Nationen zu lockern". Er fügte hinzu, dass "eine vollständige Normalisierung der Beziehungen nur möglich sein wird, wenn Kuba eine neue Regierung hat".
Mit seiner unverschämten Äußerung wollte der amtierende Schurke im Weißen Haus eine Reaktion der Bevölkerung in Kuba erreichen. Und er hat sie bekommen. Mehr als 9.000.000 Kubaner, die von ihren Massen- und Sozialorganisationen aufgerufen wurden, gingen auf die Straßen  und forderten aus freiem Willen, der in 8.198.237 öffentlichen Unterschriften von Wählern zum Ausdruck kam, von der Nationalversammlung der Volksmacht eine Reform unserer Verfassung.
Am 26. Juni 2002 nahm die gesetzgebende Körperschaft im Namen des kubanischen Volkes Änderungen an der Magna Charta an. 36 Tage nach Bushs Hetzreden verdarb ihm die kubanische Antwort das Frühstück: "In Kuba ist der Sozialismus unwiderruflich".