
SANTA CLARA - "Der heutige Tag ist ein Tag des Feierns, der Freude und der Bestätigung von Überzeugungen. Wir wollen mehr. Ich glaube, dass wir erneut einen revolutionären Sieg und einen Sieg des Volkes erringen werden", sagte der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, vor der Presse, nachdem er von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht hatte.
Wenige Stunden nach seiner Rückkehr vom XXVIII. Iberoamerikanischen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in der Dominikanischen Republik, traf der kubanische Staatschef, der für das Amt des Abgeordneten des dritten Distrikts von Santa Clara kandidiert, im Wahllokal Nr. 1 des Wahlkreises 44 ein, wo er von den Mitgliedern des Wahllokals begrüßt wurde, woraufhin er von seinem Wahlrecht Gebrauch machte.
Nach dem Verlassen des Sitzes der Nationalen Vereinigung der Kleinbauern (ANAP), in dem sich das Wahllokal befindet, beantwortete der Präsident Fragen von Journalisten.
Auf die Frage des kubanischen Fernsehens nach dem Wahltag sagte er, dass die Bevölkerung bei den vorangegangenen Besuchen der Kandidaten ihre Unterstützung für die Revolution und für ein einheitliches Votum gezeigt und ihre Forderungen dargelegt habe, damit diese in der Nationalversammlung vertreten werden.

In diesem Zusammenhang sagte er, dass es notwendig sei, diese Art von Treffen mit der Bevölkerung zu systematisieren und die Lösungen für die von der Bevölkerung angesprochenen Probleme zu überprüfen. "Die Nationalversammlung steht vor der großen Herausforderung, die Beziehung zwischen den Kandidaten und den Abgeordneten zu perfektionieren", sagte Díaz-Canel, der hinzufügte, dass er es als bewegend empfunden habe zu sehen, wie die Bevölkerung ihre Revolution unterstützt, trotz der Komplikationen, die sich aus einer so schwierigen Situation ergeben.
"Wenn man einen solch intensiven und emanzipatorischen Prozess miterlebt hat, ist man davon so bewegt und denkt, dass man alles für dieses heldenhafte und würdige Volk geben muss, das das größtmögliche Glück verdient", sagte er weiter.
Mit Blick auf die im ganzen Land stattfindende Abstimmung wies das Staatsoberhaupt darauf hin, dass das Volk mit seiner Teilnahme die Gegenwart und die Zukunft des Vaterlandes verteidige. Mit dem einheitlichen Votum verteidigen wir die Einheit des Landes und die Zukunft und legitimieren das Erbe von Fidel, Raúl und allen Gefallenen", so der Würdenträger.
Auf eine Frage des multinationalen Senders TeleSur zum Thema Auswanderung antwortete der Präsident, dass es sich hierbei zwar um ein kubanisches Problem handele, dieses aber ein weltweites Phänomen sei, das durch die Pandemie und die dadurch ausgelöste Wirtschaftskrise noch verstärkt werde. Er sagte auch, er sei besorgt über die Abwanderung von Frauen im gebärfähigen Alter, jungen Menschen und qualifizierten Arbeitskräften. Man arbeite sehr daran, um deren Beteiligung am Aufbau des Landes, von dem wir träumen, zu fördern.
Auf die Frage, ob er Bedenken hinsichtlich der Wahlbeteiligung habe, sagte Díaz-Canel, er habe volles Vertrauen in die Bevölkerung. "Es mag sein, dass einige aufgrund der wirtschaftlichen Lage, in der wir uns befinden, ihre persönlichen Interessen in den Vordergrund stellen, aber die Mehrheit wird wählen. Die Menschen wissen, dass wir keine Alternative haben, als die aus eigener Kraft voranzukommen, denn niemand wird kommen und unsere Probleme lösen" und er fügte hinzu, dass die Probleme noch größer würden, wenn das Land wieder zu einer neuen Kolonie würde, was aber niemals geschehen werde. "Ich bin sehr zuversichtlich. Das Volk wird das letzte Wort haben", sagte der Staatschef.
Díaz-Canel ist einer der 32 Kandidaten für die Provinz Villa Clara, die 956 Wahlbezirke und 1523 Wahllokale umfasst, von denen sich 114 in Privathäusern befinden.
Luis de Jesús: Was halten Sie von den Erklärungen der Regierung und der US-Botschaft zu den Wahlen?
Miguel Díaz-Canel: Die Vereinigten Staaten und ihre Regierung haben immer ein feindliches Narrativ gegenüber Kuba, etwas anderes können wir nicht erwarten, und wir leben nicht im Schatten dieses feindlichen, erfundenen, verleumderischen, virtuellen, provokativen und lügnerischen Narrativs.
Warum richtet man Botschaften in einem Land ein, warum richtet ein Land eine Botschaft irgendwo ein? Nun, es richtet sie dort ein, um das Land zu repräsentieren und die Freundschaft, die bilateralen Beziehungen zu fördern.
Die US-Botschaft tut genau das Gegenteil. Die Sache ist die, dass Kuba eine Besonderheit hat: An vielen Orten in der Welt diktiert die US-Botschaft den Regierungen, was sie zu tun haben, und wir müssen uns überhaupt nicht nach ihr richten..., wir sind so souverän und so unabhängig, so unabhängig..., dass wir uns nicht der Meinung der US-Botschaft unterwerfen müssen, denn auf das, was wir tun, übt sie keinen Einfluss aus. Wir machen das, von dem wir selbst überzeugt sind.
Um es auf gut kubanisch zu sagen: Die respektlosen Meinungen der US-Regierung gleiten an uns ab.
Wir würden gern die Reaktion der US-Regierung sehen, wenn unsere Botschaft, die in den Vereinigten Staaten immer ethisch handelt und die bilateralen Beziehungen respektiert, dasselbe tun würde, was die US-Botschaft hier in Kuba tut.
Außerdem konstruieren sie dort auf der einen Seite einen Diskurs, ein Narrativ, das besagt, dass sie sich "um das kubanische Volk" kümmern, und auf der anderen Seite brechen sie mit ihrer Handlungsweise dieses Narrativ.
Ich denke, dass sie diejenigen sind, die sich Sorgen um das machen sollten, was sie sagen, weil das, weil es die Botschaft der Vereinigten Staaten selbst ist, bei der Wort und Tat in Widerspruch zueinander stehen.