
Genau eine Woche später ist dieses Stück von Havanna, auf dem das imposante Hotel Saratoga stand, weiter ein trauriger Ort. Wie an jenem unglücklichen Freitag, bieten die Gerippe des Gebäudes und die der nahegelegenen Häuser ein trostloses Bild.
Wenn etwas anders ist, außer dass der Staub sich gelegt und viele der Trümmer beiseite geräumt wurden, dann das, dass die Angehörigen und ganz Kuba nun nicht mehr hoffen, noch Überlebende unter den Trümmern zu finden.
Mit dem Auffinden des letzten Leichnams haben wir die traurige Gewissheitm dass 45 Personen gestorben sind. Jeder einzelne von ihnen schmerzt, weil wir uns in all den verschiedenen Altersstufen, in ihren abgeschnittenen Träumen, ihren Neigungen selber sehen können. Es gibt niemanden, der nicht gesagt hätte: „Das hätte ich sein können“, oder „das hätte jemand aus meiner Familie sein können.“
Aber in dieser ganzen Katastrophe wird unser Herz durch die Hartnäckigkeit getröstet, mit der die Heldinnen und Helden der „Rettung und Bergung“ ohne Unterlass, ohne die Gefahr zu scheuen oder Müdigkeit zu zeigen, zwischen den Steinen und den Gerüsten aus Stahl arbeiteten. Wie sie auch nicht aufgaben, als es unwahrscheinlich war, noch Überlebende zu finden, weil sie den Angehörigen den Trost geben wollten, sich von einem geliebten Menschen verabschieden zu können und einen Abschluss zu finden. Und natürlich auch durch die Hinagbe aller derer, die heilen, informieren, spenden, restaurieren, leiten.
Als letztes Zeichen des Respekts erfolgt die Staatstrauer, die in dem Augenblick angeordnet wurde, als die Bergungsarbeiten abgeschlossen waren. Aber da ist ein tiefer Schmerz, den die Insel seit einer Woche in ihrem Innern spürt. Der Schmerz, der sich jetzt durch die auf Halbmast wehende Flagge ausdrückt, ist auch im Herzen der Menschen, die jetzt immer ein Schaudern empfinden werden, wenn sie das Wort Saratoga hören.